Bewilligung eines Forschungsprojektes durch die BBraun-Stiftung

Die Arzneimittelanamnese bei stationärer Aufnahme ist ein kritischer Schritt für die Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS). Eine unzureichende Arzneimittelanamnese bedingt Verordnungsfehler im Krankenhaus, nichtoptimale Therapieentscheidungen und Fehler in Entlassdokumenten. Auf der Notaufnahmestation (NAS) stellt sie eine besondere Herausforderung dar, da Patienten oft nicht kontaktfähig und kurzfristige Rückfragen bei Angehörigen und niedergelassenen Ärzten erschwert sind. Gerade bei älteren Patienten sind Nebenwirkungen von Arzneimitteln aber ein häufiger (additiver) Grund für die notfallmäßige Vorstellung im Krankenhaus. Im Rahmen des einjährigen Projektes „AMINAS – ein interprofessionelles Projekt zur Arzneimittelanamnese in der Notaufnahmestation“ soll die AMTS auf der Notaufnahmestation verbessert werden. Als Maßnahmen sollen ein Apotheker (50%) und spezifische unterstützende Hilfsmittel für Pflege und Ärzte der NAS für die Arzneimittelanamnese dienen. Wissenschaftliches Ziel ist, das Ausmaß einer im Alltag evtl. bestehenden unzureichenden Arzneimittelanamnese zu identifizieren. Auswirkungen auf die AMTS sind sowohl kurzfristig für den einzelnen Patienten durch eine vollständigere Arzneimittelanamnese und stationäre Umsetzung der Vormedikation, als auch langfristig durch die Definition und Erarbeitung von Maßnahmen für kritische Patientengruppen bzw. Arzneimittelgruppen zu erwarten.
Für die Durchführung des Projektes hat die interdisziplinäre Forschungsgruppe (Dr. Dorothea Strobach, Stellv. Leitung Apotheke und Promotionsprogramm klinische Pharmazie; Prof. Dr. Matthias Klein, Geschäftsführender Oberarzt der Notaufnahme und Notaufnahmestation; Alexandra Liermann, Stationsleitung Notaufnahmestation; PD Dr. Hanna Mannell, Leitung Promotionsprogramm Klinische Pharmazie) Fördergelder in Höhe von 47.000 € der BBraun-Stiftung aus dem Ausschreibungsschwerpunkt "AMTS im Krankenhaus" erhalten.