Bewilligung von Fördermitteln durch die Wilhelm Vaillant Stiftung in Höhe von 10.000 € für das Jahr 2023 – Antragstellerin Hannah Kipka

Levosimendan (Simdax®) ist ein Arzneistoff, der die Kontraktilität und Durchblutung des Herzens erhöht, ohne dass es dabei zu vermehrtem Sauerstoffverbrauch kommt. Levosimendan wird nicht nur zur Therapie schwerer chronischer Herzinsuffizienz (Acute Decompensated Heart Failure, ADHF), sondern auch im Rahmen von Herzoperationen mit einer Herz-Lungen-Maschine (HLM) im off-label Bereich eingesetzt. Im Rahmen kardialer Eingriffe mit HLM kommt es zu einer inadäquat starken, systemischen Entzündungsreaktion, die vornehmlich durch Kontakt der Immunzellen mit dem Schlauchmaterial der Herz-Lungen-Maschine vermittelt wird. Die Entzündungsreaktion aktiviert das Endothel und führt u.a. zu einer endothelialen Dysfunktion. Anti-inflammatorische Einflüsse von Levosimendan auf das Endothel konnten in vitro in hohen Konzentrationen bereits nachgewiesen werden. Bisher wurde ein möglicher anti-inflammatorischen Einfluss der beiden Metabolite OR-1855 und OR-1896 noch nicht untersucht.
Ziel dieses Projektes ist es daher zunächst auf zellulärer und molekularer Ebene die protektiven Effekte von Levosimendan und seinen Metaboliten unter verschiedenen Konzentrationen auf die Entzündungsantwort und Aktivierung des Endothels und der damit verbundene Signalweg in Endothelzellen in vitro zu untersuchen. Die aus diesen Arbeiten gewonnenen Erkenntnisse sollen dazu beitragen den molekularen Wirkmechanismus von Levosimendan im Endothel weiter aufzuklären. Ferner könnte mit dieser Arbeit die potentielle therapeutische Wirkung von Levosimendan im Endothel in Patienten mit einer Levosimendangabe während eines herzchirurgischen Eingriffes mit HLM abgeschätzt werden.