Arzneimitteltherapiesicherheit in der Uro-Onkologie
APTURO – Arzneimittelanamnese und Patienteninformation zur Tumortherapie in der URO-Onkologie
Problem/Patientinnen -und Patientengruppe
Uro-onkologische Patientinnen und Patienten erkranken in der Regel in höherem Alter zum ersten Mal an einem Urothel-, Prostata- oder Nierenzellkarzinom. Dadurch leiden sie bei der Diagnose häufig bereits an Begleiterkrankungen und nehmen zusätzliche Medikamente ein. Die hinzukommenden komplexen onkologischen Therapieschemata erfordern eine umfangreiche Patienteninformation und -aufklärung. Insgesamt stellen uro-onkologische Patientinnen und Patienten daher ein besonderes Risikokollektiv für arzneimittelbezogene Probleme (ABP) dar.
Ziel
Die APTURO-Studie untersucht, wie eine pharmazeutische Betreuung zur Erhöhung von Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) und Patientenzufriedenheit uro-onkologischer Patientinnen und Patienten mit Informationen zur Tumortherapie beitragen kann. Gemessen wird die Verbesserung der AMTS durch die Anzahl ungelöster ABP pro Patient. Ob die Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten verbessert werden kann, erfasst ein validierter, spezialisierter Fragebogen.
Durchführung
Die prä-post-Studie gliedert sich in eine Beobachtungs- und eine Interventionsphase. So werden die Anzahl ungelöster ABP sowie die Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten zunächst ohne und anschließend mit pharmazeutischer Betreuung, bestehend aus Arzneimittelanamnesen mit Medikationsanalysen und pharmazeutischen Patientenschulungen, erfasst und können im Anschluss analysiert und miteinander verglichen werden. Zur Steigerung der Zufriedenheit wurden zwischen den beiden Phasen patientenverständliche Informationsblätter für alle gängigen uro-onkologischen Tumortherapien entwickelt. Diese werden im Rahmen der Patientenschulungen ausgegeben und zusätzlich mündlich besprochen.
Ergebnis
Die Rekrutierung für beide Studienphasen konnte bereits beendet werden, die Datenerhebung ist gegenwärtig noch nicht abgeschlossen. Eine erste Zwischenauswertung der Patientenzufriedenheit in der Beobachtungsphase konnte zeigen, dass diese von unterschiedlichen Behandlungssituationen wie der Applikationsform abhängt. Ob durch eine pharmazeutische Betreuung eine Verbesserung erzielt werden kann, müssen die Daten aus der Interventionsphase zeigen.
Nutzen für die Patientinnen und Patienten
Die Vernetzung von Ärztinnen und Ärzten mit Apothekerinnen und Apothekern zu einem interdisziplinären Versorgungsteam ermöglicht eine Steigerung der AMTS sowie Reduktion der Symptomlast unter einer Tumortherapie. Gezielte Schulungen sollen das Patientenwissen ihre Therapie betreffend steigern und so die Adhärenz der Patientinnen und Patienten in Bezug auf ihre (Tumor-) Medikation verbessern.