Leberkranke Patientinnen und Patienten
Pharmazeutische Betreuung hepatischer Risikopatientinnen und Risikopatienten: Identifizierung und Evaluation der arzneimittelbezogenen Probleme und pharmazeutischen Empfehlungen
Problem/Patientinnen -und Patientengruppe
Viele Arzneimittel werden über die Leber verstoffwechselt. Außerdem können bestimmte Wirkungen und Nebenwirkungen von Arzneimitteln bei Leberpatientinnen und Leberpatienten ungünstig sein. Deshalb muss die Arzneimitteltherapie leberkranker Patientinnen und Patienten besonders überwacht werden. Zur Identifizierung von Patientinnen und Patienten mit Leberproblemen und zur gezielten Überwachung ihrer Arzneimitteltherapie durch Apothekerinnen und Apotheker gibt es bisher wenig Untersuchungen.
Ziel
Die Doktorarbeit hat zwei Ziele: Es soll eine Methode gefunden werden, wie Apothekerinnen und Apotheker Patientinnen und Patienten mit Leberproblemen bei der Aufnahme ins Krankenhaus schnell und sicher identifizieren können. Des Weiteren soll ausgewertet werden, welche Arzneimittel bei Risikopatientinnen und Risikopatienten problematisch sind und welche Hinweise Apothekerinnen und Apotheker an das ärztliche Personal kommunizieren sollen.
Durchführung
Es wurden 5 Screening-Tools zur Identifizierung von leberkranken Patientinnen und Patienten im klinischen Alltag getestet und validiert. Anschließend wurden 501 Patientinnen und Patienten während des Krankenhausaufenthalts durch eine Apothekerin auf mögliche Leberprobleme überprüft, wobei bei jeder dritten Patientin bzw. bei jedem dritten Patienten ein potentielles Risiko identifiziert wurde. Es wurden verschiedene medikamentenbezogene Risiken detektiert und anschließend den Ärzt:innen mit Lö sungsvorschlägen kommuniziert. U.a. häufig der problematische Einsatz von Ibuprofen und verwandten Schmerzmitteln bei Leberzirrhose .
Ergebnis
Die Identifizierung leberkranker Patientinnen und Patienten bei der Aufnahme ins Kranken haus durch Apothekerinnen und Apotheker ist komplex und muss durch eine Kombination verschiedener Methoden erfolgen. Problematische Arzneimittel bei Leberpatientinnen und Leberpatienten treten häufiger auf und können an die Stationsärztinnen und die Sationsärzte kommuniziert und gelöst werden.
Nutzen für die Patientinnen und Patienten
Die praktische Umsetzung der Ergebnisse der Arbeit ermöglicht eine schnel le Erkennung von Risikopatientinnen und Risikopatienten mit Lebererkrankungen und eine gezielte Prüfung ihrer Arzneimittel auf die richtige Auswahl an Arzneistoffen und Dosierungen durch die Apothekerin. Dadurch können Nebenwirkungen vermieden und damit das Risiko für die Patientinnen und Patienten reduziert werden.