Ins Krankenhaus wegen Arzneimitteln
Arzneimittelbedingte Krankenhauseinweisungen – Entwicklung und Validierung von Indikatoren zur Implementierung in digitalen Routinedaten
Problem/Patientinnen -und Patientengruppe
Arzneimittelbedingte Krankenhauseinweisungen dienen als Indikator für die Medikationssicherheit in der ambulanten Versorgung, können aktuell jedoch nur durch Expertinnen und Experten identifiziert werden. Dies ist zeit und kostenintensiv und verhindert einen wiederholten und großflächigen Einsatz. Eine automatisierte Methode zur Detektion potenziell arzneimittelbedingter Krankenhauseinweisungen aus Routinedaten wäre daher eine ressourcenschonende Alternative.
Ziel
Ziel des Projekts ist die Entwicklung und Validierung von Indikatoren (Kombinationen aus unerwünschtem Ereignis (UE) und Medikation bei Aufnahme) zur Detektion potenziell arzneimittelbedingter Krankenhauseinweisungen in klinischen Routinedaten.
Durchführung
Eine systematische Übersichtsarbeit und MetaAnalyse untersuchte zunächst, wie häufig arzneimittelbedingte Krankenhauseinweisungen auftreten und welche UE bzw. welche Arzneimittel damit im Zusammenhang stehen. In einem Konsensusverfahren wurden dann in einem ersten Schritt UE priorisiert, und in einem zweiten Schritt die wichtigsten UEArzneimittelKombinationen ermittelt. Diese Indikatoren für potenziell arzneimittelbedingte Krankenhauseinweisungen werden operationalisiert und in Routinedaten implementiert, u.a. um Analysen zu ihrer Prävalenz zu ermöglichen.
Ergebnis
Die systematische Übersichtsarbeit wurde bereits finalisiert, ebenso die erste Stufe des Konsensusverfahrens. Das finale Set von Indikatoren wird noch in Q1/2023 vorliegen.
Nutzen für die Patientinnen und Patienten
Die entwickelten Indikatoren können als Teil von Entscheidungshilfen für Klini ker:innen genutzt werden, zur Identifikation von Risikopatientinnen und Risikopatienten, aber auch im Rahmen von epidemiologischen Studien, um Verbesserungspotenziale aufzudecken oder Interventionen zur Verbesserung der AMTS zu evaluieren.