Promotionsprogramm Klinische Pharmazie
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Herzrhythmusstörungen durch Arzneimittel

Score-gestützte Stratifizierung des Risikos für QTc-Intervall-Verlängerungen bei vulnerablen stationären Patienten


Problem/Patientengruppe

Verschiedene Arzneimittel können als Nebenwirkung Herzrhythmusstörungen verursachen. Als „Vorbote“ für bestimmte, potentiell tödliche Herzrhythmusstörungen, äußert sich dies bei vielen Arzneimitteln durch eine Verlängerung des sogenannten „QT Intervalls“ im EKG.
Da jedoch neben Arzneimitteln noch eine Vielzahl anderer Faktoren zur Entstehung dieser Herzrhythmusstörungen beiträgt, stellt sich in der klinischen Praxis häufig die Frage, welche Patienten besonders gefährdet sind und besonders von einer engmaschigeren Überwachung oder Umstellung der Therapie profitieren könnten.

Ziel

Ziel des Promotionsprojektes ist die Untersuchung eines Risiko-Scores für die Priorisierung von Patienten mit besonders hohem Risiko für Herzrhythmusstörungen.

Durchführung

Der „Tisdale-Score“ wird im Rahmen der Routineversorgung an Patienten verschiedener Fachrichtungen angewendet und dessen Eignung für die Anwendung in diesen Patientengruppen untersucht. Ferner werden Risikofaktoren und Risiko-Arzneimittel für die Ausbildung der Herzrhythmusstörungen in diesen Patientengruppen untersucht.

Ergebnis

Der Tisdale-Score zeigte in allen untersuchten Patientengruppen eine ausgezeichnete Sensitivität (Fähigkeit eines Scores, Risikopatienten korrekt zu identifizieren). Der Tisdale-Score zeichnet sich weiterhin durch eine einfache Berechnung im klinischen Alltag aus. Die durchgeführten Studien zeigten, dass sich Risikofaktoren für die Ausbildung der Herzrhythmusstörungen in verschiedenen Patientengruppen stark unterscheiden können und Risiko-Arzneimittel im Krankenhaus häufig eingesetzt werden. Im klinischen Alltag wird allerdings noch zu selten Rücksicht auf diese potentielle Nebenwirkung genommen.

Nutzen für die Patienten

Durch die Anwendung eines geeigneten Risiko-Scores für die Ausbildung potentiell tödlicher Herzrhythmusstörungen durch Arzneimittel können Ärzten und Apothekern besser entscheiden, welche Patienten besonders engmaschig überwacht werden müssen oder bei welchen Patienten Risikoarzneimittel durch risikoärmere Alternativen ausgetauscht werden sollten, um somit das Risiko der Entstehung dieser Herzrhythmusstörungen zu minimieren.

 

abbsteinbrech